Eine kleine Fibel der Körperpflege
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Hautreinigungsmittel
Hautpflegemittel
Zahn- und Mundpflegemittel
Haarpflegemittel
Kosmetische Mittel mit spezieller Wirkung
Rasiermittel
Dekorative Körperpflegemittel
Mehr Transparenz für den Verbraucher
Funktionen kosmetischer Inhaltsstoffe
Hautreinigungsmittel
Das A und O einer sorgfältigen Pflege ist die Reinigung der Haut. Nur so bleibt sie auf Dauer gesund und attraktiv. Je nach Körperregion finden dabei die verschiedensten Präparate Verwendung:
- Seifen
- sind im chemischen Sinne Alkalisalze von Fettsäuren, meist pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Die erwünschten Leistungen der Seife bestimmen Art und Menge ihrer Zusätze.
- Badezusätze
- ihre Rohstoffe werden vereinfacht in Grundstoffe (Tenside), Hilfsstoffe und spezielle Wirkstoffe eingeteilt. Flüssige Badezusätze sind Ölbäder, Cremebäder, Schaum- und Duschbäder. Feste Badezusätze sind Badepulver, Badetabletten und Badesalze.
- Syndets
- enthalten als Schaum- und Reinigungskomponenten waschaktive Substanzen, die durch chemische Synthese hergestellt werden. Sie schäumen bei jeder Wasserhärte, hinterlassen keine Kalk-Seifenrückstände und ihr pH-Wert lässt sich — zum Beispiel auf den physiologischen pH-Wert der Haut — einstellen.
- Peeling-Präparate
- enthalten zumeist als Schleifpartikel kleine, nicht scharfkantige, natürliche oder synthetische Granulate. Es gibt sie als Cremes, Emulsionen, Gele oder Masken.
- Gesichtswasser
- erfrischt und beseitigt letzte Spuren des Reinigungsmittels. Es gibt Produkte mit oder ohne Alkohol. Reinigend wirken Öl-in-Wasser (O/W)-Emulgatoren.
- Two-in-one-Produkte
- vereinen in sich reinigende und pflegende Wirkung. Der Pflegeeffekt erspart in vielen Fällen das zusätzliche Einreiben des Körpers mit einer Lotion.
Hautpflegemittel
Umwelt- und Witterungseinflüsse strapazieren die Haut. Deshalb muss sie sorgfältig gepflegt und geschützt werden — jeder Hauttyp auf seine Art. Bei den Hautpflegemitteln werden folgende Produktformen unterschieden:
- Emulsionen
- enthalten sowohl Wasser bzw. wasserlösliche Stoffe als auch Öle bzw. öllösliche Stoffe. Bei der Bildung einer Öl-in-Wasser-Emulsion (kurz: O/W-Emulsion) ist Öl die innere und Wasser die äußere Phase. Sie verteilt sich besonders gut auf der Haut und zieht schnell ein.
- Aber: Bei einer Wasser-in-Öl-Emulsion (kurz: W/O-Emulsion) ist Wasser die innere und Öl die äußere Phase. Sie lässt auf der Haut einen schützenden Film zurück. Dies begünstigt u.a. die Feuchtigkeits-Anreicherung in den obersten Hautschichten.
- Neben der jeweiligen Fett- und Wasserphase bestimmen ausgewählte Rohstoffe, ob die Emulsion eine Creme oder eine Lotion wird.
- Öle
- zählen zu den ältesten Produktformen der Hautpflege. Ihre hautpflegenden Eigenschaften verdanken sie den ausschließlich enthaltenen lipidlöslichen (fettlöslichen) Rohstoffen.
- Gele
- sind halbfeste, transparente Produkte, die aus mindestens zwei Komponenten — einem festen, feinstverteilten Stoff und einer Flüssigkeit (meist Wasser) als Dispersionsmittel — bestehen. Die feste Substanz bildet in der Flüssigkeit ein räumliches Netzwerk aus. Geltypen sind Oleo-Gele (wasserfrei), Hydro-Gele (öl-frei) und Öl/Wasser-Gele.
- Die wichtigsten Produkte zur Hautpflege sind Cremes und Lotionen. Man unterscheidet sie nach ihrem Verwendungszweck: Allzweckcreme, Tages- und Nachtcreme, Feuchtigkeitscreme, feuchtigkeitsspendende Lotion, rückfettende Lotion, rückfettende Lotion und Handlotion.
Zahn- und Mundpflegemittel
Bei der Zahnpflege wird besonders deutlich, dass Körperpflegemittel nicht nur der Verschönerung des äußeren Erscheinungsbildes, sondern auch der Gesunderhaltung des Körpers dienen. Zur wirkungsvollen Zahnpflege gehören die richtige Zahnbürste, die richtige Putztechnik und ein wirksames Zahnpflegemittel.
- Zahncremes
- bestehen aus pastösen Suspensionen oder aus Gels. Sie enthalten Reinigungsmittel und Geschmacksstoffe und sind bestimmten Hauptanwendungsbereichen gewidmet, beispielsweise der Kariesprophylaxe, der Parodontoseverhinderung, dem frischen Geschmack oder dem hellen Erscheinungsbild der Zähne. Spezielle Zahncremes für Kinder sind in ihrer Zusammensetzung an die notwendige Versorgung der noch im Wachstum befindlichen Zähne, z.B. mit Fluoriden angepasst.
- Zwei-in-einem-Produkte
- Sind relativ neue, halbfeste Produktformen, die sowohl Zahncreme als auch Mundwasser enthalten.
- Zahnreinigungs-Kaugummis
- dienen der Reinigung der Zähne zwischen den Mahlzeiten, wenn die Gelegenheit zum Zähneputzen fehlt.
- Prothesenhaftmittel
- sind erhältlich als Pulver, Creme, Folie oder Flüssigkeit — verbessern durch physikalische Wirkung die Haftung von Zahnprothesen und schützen die Mundschleimhaut vor Druckstellen.
- Prothesenreinigungsmittel
- Die Reinigungsleistung von Prothesen-Reinigungsmitteln wird durch ihren Sprudeleffekt unterstützt. Sie sind in Form von Tabletten oder als Granulat im Handel erhältlich.
Haarpflegemittel
- Haarshampoos
- Die Reinigungsleistung von Haarshampoos wird durch Waschrohstoffe erzielt; Hilfs- und spezielle Wirkstoffe verleihen dem Shampoo eine zusätzliche Pflegewirkung. Angeboten werden Shampoos für normales, schnell fettendes, trockenes und strapaziertes, strukturgeschädigtes Haar sowie Anti-Schuppen-Shampoos und spezielle Produkte für Babies.
- Two-in-one Produkte
- verfügen neben ihrer Reinigungsleistung durch eine spezielle Produkt-Zusammensetzung gleichzeitig über die glättende und glanzgebende Wirkung eines Konditioniermittels. Waschen allein ist allerdings ein reines Pflichtprogramm, denn wer sein Haar schätzt, vernachlässigt auch dessen Pflege nicht. Neben den Shampoos, die zugleich eine Pflegespülung oder einen oder einen Conditioner enthalten, gibt es zahlreiche Produkte für die Pflege allein, z.B. Haarkuren, Spülungen, Öle, Conditioner, Repairprodukte für Haarspitzen und den Klassiker Haarwasser.
- „Haargestaltung“
- Insbesondere die Produkte zur Gestaltung der Frisur werden immer wichtiger. Neben den klassischen Stylingprodukten wie Festiger und Haarspray haben hier vor allem die einfach anzuwendenden und festigenden Schäume eine große Bedeutung erlangt. Haarlacke, Gele und ähnliche Produkte sind vor allem bei jungen Verbrauchern beliebt.
- Dauerwell- und Glättungsmittel
- bestimmen die Form des Haares. Je nach Eigenschaften des Haares eignen sich verschiedene Ausrichtungen, die sich in pH-Werten und Reduktionsmittelgehalt unterscheiden. Die pH-Bereiche bei den Dauerwellen liegen zwischen dem neutralen und alkalischen Bereich. Neuere Produkte zielen darauf ab, eine besonders natürlich aussehende Haarverformung zu erreichen.
- Blondiermittel, Farbpräparate und Farbfestiger
- bestimmen die Haarfarbe. Bei der Farbveränderung hat der Anwender neben dem Blondiermittel zwei ganz verschiedene Präparate zur Hand: „Direktziehende Farben“ und „Oxidationsfarben“.
- Direktziehende Farben/Tönungen
- sind von vornherein farbige Substanzen, die sich wie ein Film an der Haaroberfläche anlagern.
- Oxidationsfarben
- färben das Haar dauerhaft. Hierbei wirken verschiedene Komponenten: Farbstoffentwickler und -kuppler dringen in das Haar ein und werden erst dort unter Einwirkung des Oxidationsmittels zu größeren Einheiten „zusammengekuppelt“ — dabei entsteht die Farbe.
Kosmetische Mittel mit spezieller Wirkung
Sonnenschutzmittel
Schützen die Haut vor einem Zuviel An UV-Strahlung und erlauben dennoch die Bildung des natürlichen Eigenschutzes. Dieser besteht vor allem in der Pigmentierung (Bräunung der Haut) und in der Verdickung der Hornschicht (Bildung einer Lichtschwiele). Eine übermäßige UV-Bestrahlung führt sowohl zu akuten Schäden (Sonnenbrand) als auch chronischen Veränderungen (Hautalterung, Krebs).
Dem Verbraucher steht eine breite Palette an Sonnenschutzmitteln zur Verfügung: Milch, Creme, Öl, Schaum, Lotion, Gel und Stift.
- Lichtschutzfilter
- absorbieren die UV-Strahlen. Je nachdem, welche UV-Strahlung absorbiert wird, unterscheidet man UV-B, UV-A und Breitbandfilter. Neben den Lichtschutzfiltern werden ebenso Pigmente und Mikropigmente eingesetzt, die die UV-Strahlung auch reflektieren.
- Der Lichtschutzfaktor
- gibt an, um wie viel länger man im Vergleich zu ungeschützter Haut in der Sonne bleiben darf, ohne dass es zu einem Sonnenbrand kommt. In Europa wird der Lichtschutzfaktor nach einem standardisierten Testverfahren, COLIPA-Methode, ermittelt.
- Sunblocker
- sind Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktoren von 20 oder höher und gleichzeitig hohem UV-A-Schutz. Sie sorgen für einen hochwirksamen Schutz der Haut auch bei intensiver Strahlung.
- Hautbräunungsmittel
- bewirken bei gleichmäßiger Verteilung eine Selbstbräunung der Haut ohne Sonne. Vor der Anwendung sollte die Haut sorgfältig gereinigt (Tip: Gesichts- und Körperpeelings) werden, damit Reste von Fett und Hautschuppen die gleichmäßige Bräunung nicht beeinträchtigen. Die "künstliche" Hautbräune verleiht keinen Sonnenschutz.
- Depigmentierungsmittel
- bewirken den gegenteiligen Effekt von Hautbräunungsmitteln: Sie bleichen die Haut bzw. hellen Melaninflecke auf.
- Deodorantien/Antitranspirantien
- vermeiden bzw. vermindern den Körpergeruch. Es gibt sie als Stift, Roller, Lotion, Puder, Aerosol- und Pumpspray. Spezialprodukte sind sogenannte „Duftdeodorantien“, die nicht allein den Körpergeruch verhindern, sondern einen gewünschten Duft vermitteln.
- Depilation
- Neben mechanischen Methoden (Epilation) kann die Entfernung der Körperhaare auch auf chemischem Weg erfolgen. Depilationspräparate, in Form von Creme, Gel oder Schaum erhältlich, spalten die Peptidbindungungen (Eiweiß-Bindungen) des Haarkeratins. Wenn sich das Haar sichtbar kräuselt, kann es mit einem Spatel entfernt werden.
Parfums und Duftwässer
- Kölnisch Wasser
- enthält eine Vielzahl natürlicher Duftstoffe, vorwiegend aus der Citrusgruppe, und weist einen Alkoholgehalt von mindestens 70% auf. Zusätze wie „echt“, „original“ sind Herkunftsbezeichnungen, die nur Produkte der Kölner Herstellung führen dürfen.
- Eau de Cologne
- (ursprünglich die französische Bezeichnung des Kölnisch Wassers) steht heute praktisch für ein leichtes Duftwasser jeglicher Duftnote. Die Duftstoffkonzentration beträgt drei bis fünf Prozent.
- Eau de Toilette
- ist die stärkere, duftintensivere Version eines Duftwassers. Der Duftstoffanteil kann bis zu 10 Prozent erreichen.
- Eau de Parfum oder Parfum de Toilette
- Stellt in seiner Duftintensität eine Mischung aus einem Eau de Toilette und einem Parfum dar.
- Parfum
- ist mit 15 bis 30 Prozent Duftstoffanteil, manchmal auch darüber, das konzentrierteste und damit auch das wertvollste Parfumprodukte.
- Parfumöl
- Parfumcreme
- enthalten anstelle des Alkohols eine ölige oder wachsig-cremige Grundlage zur Aufnahme des Duftstoffes.
Rasiermittel
Rasiermittel entfernen die Barthaare. Die Rasur kann sowohl mit Präparaten für die Nassrasur als auch für die Elektrorasur erfolgen.
- Trockenrasur
- Im Gegensatz zur Nassrasur muss bei der Trockenrasur das Barthaar möglichst aufgerichtet und trocken sein. Da alkoholische Lösungen eine entwässernde und versteifende Wirkung auf das Haar ausüben, enthalten Pre-Shave-Präparate für die Elektrorasur Alkohol und eventuell auch Ester als Schmiermittel sowie adstringierend und aseptisch wirkende Inhaltsstoffe.
- Nassrasur-Mittel
- entwickeln bei der Anwendung Schaum. Sie liegen in Form von Sticks, Cremes, Gelen oder Aerosol-Schäumen vor und enthalten hauptsächlich Seife.
- After-Shave-Lotion bzw. Rasierwässer
- desinfizieren, erfrischen und sorgen für einen angenehmen Duft. Sie bestehen in der Hauptsache aus Wasser, Alkohol und Parfumölen.
- After-Shave-Balms/Emulsionen
- Wirken aufgrund ihrer pflegenden Bestandteile beruhigend auf gerötete, gereizte Haut nach der Rasur. Sie ziehen schnell ein und machen die Haut geschmeidig und glatt.
Dekorative Körperpflegemittel
Die lateinische Bezeichnung für Kosmetik, „decoratio“ — das Hervorheben des Schönen, prägte den heutigen Begriff für dekorative Kosmetik. Alle dekorativen Körperpflegemittel enthalten einen mehr oder weniger großen Anteil von Farbstoffen, die das Gesicht, die Augenpartie, die Lippen und die Nägel farblich verändern.
- Gesichts-Make-up
- verleiht der Gesichtshaut ein natürliches Aussehen, frischt blasse Haut auf und gleicht eventuelle Unregelmäßigkeiten der Haut aus. Präparate mit speziellen Wirkstoffen können die Haut zusätzlich auch pflegen und schützen. Make-up ist als getönte Tagescreme, Pudercreme, loser und gepresster Gesichtspuder, Creme-Make-up und Rouge im Handel erhältlich.
- Nagellacke
- Nagepflegemittel
- Hier spielen die Nagellacke die wichtigste Rolle. Nagellack- und Nagelhautentferner, Nagelhärter und Nagelpflegecremes vervollständigen die Produktpalette
- Augen-Make-up
- stellt durch farbliche Betonung das Auge dekorativ heraus und verleiht der Anwenderin ein ausdrucksvolles Gesicht. Lidschatten geben den oberen Augenlidern Farbe; Wimperntusche, Kajalstift und Eyeliner färben Wimpern sowie Ober- und Unterlid. Augenbrauenstifte unterstreichen oder korrigieren die Form der Augenbrauen.
- Dekorative Lippenpflegemittel
- werden verwendet, um blasse Lippen anzufärben, die Form der Lippen zu korrigieren und den Lippen eine Farbe zu geben, die Kleidung und Haarfarbe angepasst ist. Sie bestehen aus Mischungen von Wachsen und Ölen, die Farbstoffe, Perlsubstanzen sowie zum Teil spezielle Wirkstoffe, z.B. Lichtschutzfilter, enthalten. Neben Lippenstiften, die zu den am meisten verwendeten dekorativen Kosmetika gehören, werden Lip-Fix, Lip-Gloss sowie Lippenkonturstifte angeboten
Mehr Transparenz für den Verbraucher
Europaweit einheitliche Kennzeichnung kosmetischer Mittel
Die Verpackung von Körperpflegemitteln dient nicht nur dem Schutz eines Produktes, sondern ist Basis für den "kleinen Dialog" des Herstellers mit dem Verbraucher: Auf ihr sind die Inhaltsstoffe verzeichnet und wichtige Warnhinweise oder Anwendungstipps aufgedruckt.
Um dem Verbraucher angemessene Informationen über ein Produkt zur Verfügung zu stellen, schreibt die EG-Kosmetik-Richtlinie ab dem 1. Juli 1998 verbindlich die Angabe aller Inhaltsstoffe von Körperpflegemitteln vor. Von dieser Regelung profitieren vor allem Allergiker, denn nun können sie die sie betreffenden allergenen Stoffe bereits beim Einkauf meiden. Die europaweit einheitliche Vorschrift trägt aber auch der ständig wachsenden Mobilität der Menschen Rechnung: Durch die Verwendung identischer Bezeichnungen bei der Kennzeichnung kosmetischer Mittel innerhalb der Europäischen Union kann der gleiche Inhaltsstoff überall in Europa sicher erkannt werden.
Laut Richtlinie sind alle bei der Herstellung verwendeten und im Fertigprodukt noch vorhandenen Bestandteile eines kosmetischen Produktes zu kennzeichnen. Sie werden in abnehmender Reihenfolge der Konzentration angegeben. Die Auflistung beginnt mit dem Wort „Ingredients“ (= Bestandteile). Rohstoffe, die zu weniger als 1 Prozent eingesetzt werden, erscheinen am Ende in ungeordneter Reihenfolge. Die Kennzeichnung muss gut sichtbar auf der Außenverpackung oder direkt auf dem Produktbehältnis erfolgen. Ist das, z.B. bei Kleinartikeln, aus Platzgründen nicht möglich, sind die Angaben auf einer Packungsbeilage aufgeführt. Dann ist auf der Verpackung ein verkürzter Hinweis oder ein spezielles Symbol (Hand im offenen Buch) zu finden.
Das neue Kennzeichnungssystem INCI (International Nomenclature Cosmetic Ingredient) verwendet eine gemeinsam von der amerikanischen und europäischen Kosmetikindustrie erarbeitete und von beiden Gesetzgebern anerkannte Nomenklatur. Die Grundlage für die Deklaration der kosmetischen Mittel bildet ein Verzeichnis der Kosmetik-Rohstoffe. Dort lassen sich alle INCI-Bezeichnungen nachschlagen. Interessenten können das Rohstoff-Verzeichnis vom IKW (Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V., Frankfurt) in Form einer Diskette beziehen.
Funktionen kosmetischer Inhaltsstoffe
- Absorptionsmittel
- haben die Aufgabe, wasser- und/oder öllösliche aufgelöste oder feindispergierte Substanzen aufzunehmen.
- Antimikrobielle Stoffe
- werden kosmetischen Produkten zugesetzt, um Aktivitäten von Mikroorganismen auf der Haut und in der Mundhöhle zu verringern.
- Antioxidantien
- sollen durch Sauerstoff ausgelöste Reaktionen wie Oxidation oder Ranzigwerden verhindern und die Qualität der Produkte erhalten.
- Antiperspirantien
- verringern die Schweißabgabe.
- Antischaummittel
- werden kosmetischen Mitteln zugesetzt, entweder um Schaum während der Herstellung zu beseitigen oder um die Neigung von Fertigprodukten zur Schaumbildung zu verringern.
- Antischuppenwirkstoffe
- in Haarpflegeprodukten wirken der Schuppenbildung entgegen.
- Antistatika/Kämmbarkeitshilfen
- in Haut- und Haarpflegeprodukten verringern die elektrostatische Aufladung der Haut- bzw. der Haaroberfläche. Haare lassen sich so deutlich leichter kämmen.
- Bindemittel
- gewährleisten die Kohäsion (Zusammenhalt) pulver- und puderhaltiger kosmetischer Zubereitungen.
- Bleichmittel
- hellen den Farbton des Haares oder der Haut auf.
- Chelatbildner
- werden kosmetischen Mitteln zugesetzt, damit sie reagieren und Komplexe mit Metall-Ionen bilden, die die Stabilität und/oder das Aussehen der Kosmetika beeinflussen können.
- Desodorierungsmittel/Antitranspirantien
- verhindern oder verringern das Entstehen unangenehmer Körpergerüche, überdecken diese und reduzieren die Schweißbildung.
- Emollentien
- haben die Aufgabe, die Haut geschmeidig zu machen und zu glätten.
- Emulgatoren
- sind oberflächenaktive Substanzen, die nicht mischbare Flüssigkeiten wie Öl und Wasser stabil ineinander verteilen.
- Emulsionsstabilisatoren
- unterstützen den Prozess der Emulgierung und verbessern die Stabilität und Haltbarkeit des Produktes.
- Enthaarungsmitttel
- dienen der Entfernung unerwünschten Körperhaares.
- Feuchtigkeitsspender
- dienen der Bewahrung oder Wiederherstellung der Hautfeuchtigkeit. Sie wirken dem Aus-trocknen der Haut entgegen.
- Filmbildner
- in kosmetischen Mitteln erzeugen nah deren Anwendung einen schützenden, stabilisierenden Film auf Haut, Haar oder Nägeln.
- Gelbildner/Verdickungsmittel
- sind Zusätze, die die gewünschte Konsistenz (Viskosität) eines kosmetischen Podukts erhöhen bzw. stabilisieren.
- Haarfarbstoffe
- werden kosmetischen Produkten zugesetzt, um eine — ja nach Produkt — dauerhafte oder vorübergehende Färbung der Haare zu bewirken.
- Hautpflegestoffe
- schützen und pflegen die Haut, halten sie geschmeidig und glatt, minimieren den Feuchtigkeitsverlust und verleihen so ein angenehmes Hautgefühl.
- Konservierungsstoffe
- werden kosmetischen Mitteln zugesetzt, um sie vor dem Verderb durch Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Hefen) zu schützen und damit ihre Qualität zu erhalten. Welche Konservierungsstoffe in Kosmetika eingesetzt werden dürfen, ist in der Kosmetik-Verordnung gesetzlich geregelt.
- Korrosionsschutzmittel
- sollen die Korrosion der Verpackung eines kosmetischen Mittels verhindern.
- Kosmetische Farbstoffe
- färben entweder ein Produkt oder, bei dekorativen Kosmetika, die Haut. Die Kosmetik-Verordnung legt fest, welche Farbstoffe in welchen kosmetischen Produkten enthalten sein dürfen.
- Lichtfiltersubstanzen/UV-Absorber
- filtern bestimmte UV-Strahlen und schützen damit die Haut vor vorzeitiger, lichtbedingter Alterung sowie vor Sonnenbrand. In der Kosmetik-Verordnung sind die in kosmetischen Produkten erlaubten Lichtfiltersubstanzen aufgeführt.
- Lösungsmittel
- werden als Grundlage für kosmetische Zubereitungen sowie zur Lösung bestimmter Substanzen verwendet.
- Mundpflegestoffe
- werden kosmetischen Mitteln zur Pflege der Mundhöhle zugesetzt.
- Oxidationsmittel
- haben die Aufgabe, die chemische Beschaffenheit einer anderen Substanz durch das Hinzufügen von Sauerstoff zu verändern.
- Pflanzliche Inhaltsstoffe
- werden hauptsächlich auf physikalischem Weg aus Pflanzen gewonnen. Sie werden kosmetischen Zubereitungen zugesetzt, um ihnen bestimmte, von den Inhaltsstoffen ausgehende Wirkungen zu verleihen.
- pH-Wert-Regler/Puffersubstanzen
- werden Kosmetika zugesetzt, um den gewünschten pH-Wert einzustellen bzw. zu stabilisieren.
- Reduktionsmittel
- verändern die chemische Beschaffenheit einer anderen Substanz durch das Hinzufügen von Wasserstoff oder das Entfernen von Sauerstoff.
- Rieselhilfen/Trennmittel
- sind Zusatzstoffe für pulver- oder puderhaltige Kosmetische Zubereitungen, die das Verklumpen oder Zusammenbacken der Substanz verhindern.
- Rückfettungsmittel
- kommen bei kosmetischen Zubereitungspräparaten zum Einsatz. Während der Reinigung von der Haut aufgenommen, helfen sie, die Entfettung und Austrocknung der Haut zu verhindern oder zu mildern.
- Schaumstabilisatoren/Schaumverstärker
- verstärken die Schaumleistung und Schaumstabilität bzw. verzögern das Zusammensinken des Schaums.
- Schleifmittel
- werden kosmetischen Mitteln zugesetzt, um Materialien von verschiedenen Körperflächen zu entfernen, um die mechanische Zahnreinigung zu unterstützen oder um Glanz zu verbessern.
- Tenside/Waschaktive Substanzen
- sind grenzflächenaktive Verbindungen, die sowohl fettfreundliche als auch wasserfreundliche Gruppen enthalten und damit eine gründliche Reinigung der Haut und der Haare ermöglichen.
- Treibgase
- sind gasförmige Substanzen, die kosmetischen Mitteln unter Druck in druckbeständigen Behältern zugesetzt werden, um den Inhalt bei Druckentlastung herauszutreiben.
- Trübungsmittel
- werden durchsichtigen oder durchscheinenden kosmetischen Mitteln zugesetzt, um sie undurchdringlicher für sichtbares Licht oder lichtnahe Strahlung zu machen.
- Vergällungsmittel
- werden zumeist solchen kosmetischen Mitteln zugesetzt, die Ethylalkohol enthalten, um sie ungenießbar zu machen.
- Viskositätsregler
- haben die Aufgabe, die Viskosität (Zähflüssigkeit) des Fertigprodukts zu erhöhen oder zu verringern.
- Zusatzstoffe
- oftmals in relativ kleinen Mengen zugesetzt, sollen einem kosmetischen Produkt die gewünschten Eigenschaften verleihen, diese verbessern oder unerwünschte Eigenschaften unterdrücken bzw. sie soweit wie möglich verringern.